„Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ – Wir alle kennen diesen Satz. Doch was ist, wenn Menschen sich dadurch verletzt fühlen, ausgeschlossen und diskriminiert? Was, wenn das nicht nur einmal passiert, sondern immer wieder in unterschiedlichen Situationen mitten im Alltag? Religion, Herkunft, Sprache oder Hautfarbe geben Anlass dazu, dass Menschen wegen ihrer Merkmale oder Zuschreibungen rassistisch diskriminiert oder strukturell benachteiligt werden, ebenso wie scheinbar neutrale Äußerungen, die abwerten und ausgrenzen.
Alltagsrassismus spaltet durch Worte und Taten – bis hin zum Tod. Nicht nur in den USA, sondern auch bei uns in Deutschland. Dabei ist Rassismus nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft – er geht uns alle an. Denn wir sind verantwortlich für unser Handeln und Tun im Umgang mit anderen.
Die Evangelische Kirchengemeinde lädt vom 8. – 10. November zu ihren November Gesprächen ein und widmet sich diesem Thema. An drei Abenden sind zu unterschiedlichen Schwerpunkten Experten und Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft eingeladen, die Hintergrundwissen vermitteln, eigenes Erleben einbringen und für Diskussionen zur Verfügung stehen.
Den Auftakt am Montag, 8. November machen Michaela Schmitt-Reiners aus Köln und die Theologin Sarah Vecera aus Wuppertal. Sie gehen der Frage nach „Bin ich Rassist*in?“ und erläutern, was Rassismus überhaupt ist, woher er kommt und wie es ist, Rassismus im Alltag zu erfahren.
Am Dienstag, 9. November diskutieren in einer Talkshow unter dem Thema „Ich + Du = Wir. Gegen Rassismus im Alltag“ Landrat Markus Ramers, die Extremismus-Beauftragten der Kreispolizeibehörde Tina Kuhle-Gemünde und Michael Heinen, Nora Kassan von der Flüchtlingsberatung des DRK, Ilhan Güngör, Schule ohne Rassismus sowie das Ehepaar N’Golo und Dörthe Traore. Was wird konkret gegen Alltagsrassismus in Euskirchen getan und welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen im Leben einer bunten Gesellschaft?
Am Mittwoch, 10. November wird das auf wahren Begebenheiten beruhende Filmdrama „Hidden Figures – Unbekannte Heldinnen“ gezeigt. Die NASA benötigt 1961 für ihr Raumfahrtprogramm gut ausgebildete Mitarbeiter. Drei schwarze Frauen bewerben sich. Mut, Geschick und Ehrgeiz in einer Welt der Rassentrennung und Vorbehalte.
Die Veranstaltungen der Themenwoche finden jeweils um 19:30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum, Kölner Straße 41, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Es gilt die 3G-Regelung.