Seit 2015 bin ich Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Euskirchen („Erlenhof“). Diejenigen, denen ich bekannt vorkomme: Sie liegen nicht verkehrt. Von 1997 bis 2002 arbeitete ich schon einmal als Gemeindepfarrer in Euskirchen, als erster Inhaber der 3.Pfarrstelle.
In der 1996 eingerichteten Anstalt befinden sich etwa 450 männliche Inhaftierte im offenen Vollzug. Kirchliche Arbeit in der JVA ist wichtig, denn die Haft ist eine belastende Situation. Nicht nur für die Gefangenen, auch für deren Angehörige. Die Arbeit der Bediensteten innerhalb der JVA stellt ebenfalls vor besondere Herausforderungen. In diesem Biotop möchte ich von der Menschenfreundlichkeit Gottes erzählen.
Außerhalb der Anstalt halte ich, als kreiskirchlicher Pfarrer, die Bedeutung und Notwendigkeit evangelischer Seelsorge im Gefängnis wach, die ich auch gerne bei Besuchen in Kirchengemeinden erläutere.
Zu meinen Aufgaben gehört auch der Predigtdienst in der Kölner Straße. Sie müssen nur einige Hausnummern weiter fahren als gewohnt, denn die Anstaltskirche befindet sich auf dem Gelände der JVA mit der Hausnummer 250. Die Gottesdienste sind tatsächlich öffentlich; auch für den offenen Vollzug ist das nicht selbstverständlich.